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Ein Aktivist aus Honduras

Portrait des Gewerkschaftsführers und zurückgetretenen Präsidentschaftskandidaten Carlos H. Reyes

Wie so vieles in Honduras hat auch das gewerkschaftliche und politische Engagement von Carlos H. Reyes 1954 mit dem großen Streik im Bananensektor begonnen. Bevor Carlos anfängt, von der langen Geschichte von damals bis heute zu erzählen, reibt er sein noch immer geschwollenes rechtes Handgelenk mit einem Hausmittel auf Marihuana-Basis ein. Bei den Demonstrationen gegen den Militärputsch vom 28. Juni 2009 hat er immer reichlich abbekommen. Als der Angriff schwer bewaffneter Polizeieinheiten am 30. Juli 2009 die Leute zwang, von einer fünf Meter hohen Mauer herabzuspringen, hat er sich das Handgelenk fünffach gebrochen. 

Eduard Fritsch

Aber was war 1954? Damals war Carlos Schüler am Instituto Central, der größten weiterführenden Schule des Landes und Schatzmeister der dortigen Rote-Kreuz-Gruppe. Die Gruppe sammelte unter den MitschülerInnen Geld zur Unterstützung der Streikenden und schon gab es Probleme mit dem Schuldirektor, der das Gespenst des Kommunismus in „seiner“ Schule umgehen sah. Nach dem Abitur fing Carlos an, in der Brauerei Cervecería Hondureña zu arbeiten. 47 Jahre, sechs Monate und fünf Tage arbeitete er in diesem Industriebetrieb, zu dem auch die Coca-Cola-Niederlassung und die Produktion einheimischer Softdrinks gehört. Der Reihe nach haben Standard Fruit, Castle and Cook und Dôle die Aktienmehrheit der Cervecería Hondureña gehalten. Mittlerweile gehört das Ganze zum transnationalen Bierimperium SAB Miller.

1959 ging es darum, die drei existierenden Betriebsgewerkschaften zu vereinigen, einen einheitlichen Tarifvertrag auszuhandeln, eine Kredit- und eine Wohnbaugenossenschaft für die ArbeiterInnen und Angestellten zu schaffen. Es gab eine ganze Reihe von Betrieben im Getränkesektor, und jeder hatte, wenn überhaupt, seine eigene, zumeist sehr kleine Gewerkschaft. Deshalb war es eine Errungenschaft, als 1965 die Industriegewerkschaft STIBYS (Sindicato de Trabajadores de la Industria de la Bebida y Similares) gegründet werden konnte, deren langjähriger Generalsekretär Carlos H. Reyes wurde. STIBYS gehörte dem „Internationalen Bund freier Gewerkschaften“ an, zu dem die US-amerikanische AFL-CIO und auch der bundesdeutsche DGB gehören. 

Im Gründungsjahr der STIBYS gab es in der Textilfabrik Textiles Lindo, die der arabischstämmigen Familie Facussé gehört, einen Streik. Bei einer Demonstration aus Solidarität mit den streikenden KollegInnen der Fabrik, an der selbstverständlich auch die STIBYS teilnahm, wurde Carlos erstmals verhaftet und verbrachte 55 Tage im Gefängnis von Tegucigalpa. Der Streik war nicht umsonst, die KollegInnen von Textiles Lindo erreichten einen Teil ihrer Ziele und das Arbeitsministerium fing damals an, stärker schlichtend in Arbeitskämpfe einzugreifen. Als drei Jahre später, 1968, der Mittelamerikanische Gemeinsame Markt (MCCA) an seine Grenzen stieß, weil die beteiligten Länder zu unterschiedliche wirtschaftliche Voraussetzungen hatten, wollte die damalige honduranische Regierung unter dem Putschgeneral Oswaldo López Arellano (1963-1971) Zölle von 20 bis 30 Prozent auf Importe aus der Region einführen. Dagegen riefen der Unternehmerverband und die Gewerkschaften gemeinsam zu einem Generalstreik auf, an dem sich wiederum die STIBYS beteiligte. 

Carlos wurde erneut festgenommen und saß – dieses Mal für 20 Tage – im Gefängnis. „Als sie mich in die Zelle warfen, saßen da zwei Typen in einer Ecke zusammengekauert. Es stank fürchterlich nach Urin, so dass ich mir zuerst einmal einen Eimer Wasser und einen Besen besorgte und putzte. Später steckten sie immer mehr Gefangene in dieselbe Zelle, am Schluss waren wir 65 in diesem Loch und verbrachten die Tage stehend. Die beiden Gestalten in der Ecke waren die Unternehmer Jaime Rosenthal und Celio González, die sich eben auch an diesem Betriebsstreik beteiligten. Oscar Varela, einem Gewerkschaftskollegen, der aus dem Exil kam, gelang es schließlich, unsere Freilassung auszuhandeln.“ Im selben Jahr 1968 verfasste der Gewerkschaftsdachverband CTH (Confederación de Trabajadores de Honduras), der zwischenzeitlich gegründet worden war und dem auch die STIBYS angehörte, angesichts der Krise einen „Aufruf an das nationale Gewissen“ und legte ihn Anfang 1969 dem Diktator Waldo López vor, der aber kein Interesse zeigte. 

Der Zusammenbruch des MCCA, die Vertreibung von salvadorianischen SiedlerInnen aus Honduras und ein lange schwelender Konflikt um kleine Gebiete im Grenzbereich zwischen Honduras und El Salvador führten im Oktober 1969 zum sogenannten „Fußballkrieg“ (vgl. ila 136). Die gut trainierten und ausgerüsteten salvadorianischen Truppen rückten schnell vor und stießen nur auf geringen Widerstand. Zum Glück griff bald die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) ein und vermittelte einen Waffenstillstand. Die Vertreibung salvadorianischer SiedlerInnen war jedoch geschehen. Zu der gewerkschaftlichen Position zu diesen Pogromen gefragt, sagt Carlos H. Reyes: „Natürlich hat sich die STIBYS gegen die Vertreibungen gewandt, aber der Chauvinismus macht jede Ideologie, jedes Klasseninteresse zunichte.“ General Oswaldo López Arellano ging geschwächt aus dem Krieg mit El Salvador hervor und war plötzlich bereit, mit den Gewerkschaften zu reden. Ebenfalls war er daran interessiert, die traditionellen politischen Parteien, die Partido Nacional und die Partido Liberal, wiederzubeleben, um sich so schnell wie möglich und in Ehren zurückziehen zu können. Tatsächlich verständigten sich die beiden Parteien auf einen „Nationalen Pakt für Frieden und Harmonie“ und auf Wahlen, die dann 1973 stattfanden. Präsident wurde ein nationalistischer Geldverleiher namens Ramón Ernesto „Monchito“ Cruz (1971-1972). Der Pakt hielt nicht lange, so dass General Oswaldo López Arellano erneut putschen und den Retter der Nation spielen musste – dieses Mal von 1972 bis 1975. So wie die Dinge lagen, gab es keinen Widerstand gegen diesen Putsch. Im Gegenteil: die sozialen Bewegungen fingen alsbald an, die zweite Regierung von López Arellano zu unterstützen, denn sie schlug einen fortschrittlichen Kurs ein. Das Präsidialgesetz Nr. 8 verpflichtete die Großgrundbesitzer, ihr brachliegendes Land zu bebauen oder es zu verpachten; die transnationale Bananenproduktion wurde mit einer Steuer belegt und eine staatliche Bananenvermarktung eingerichtet, was einer Kriegserklärung an die United Fruit Company gleichkam. 

1975 wurde General López Arellano weggeputscht. Von da an gaben sich diverse Generäle die Klinke des Präsidentenpalastes in die Hand. Für 1981 war dann eine Verfassunggebende Versammlung angesetzt. Die Zeit des „low intensity warfare“ hatte begonnen; die Reagan-Regierung hatte angefangen, ihr Programm der formalen Demokratisierung durchzusetzen, das im Wesentlichen darin bestand, Wahlen abzuhalten und repräsentative Demokratien einzurichten. 1982 wurde der Liberale Roberto Suazo Córdova Präsident (1982-1986), doch der „starke Mann“ war Generalstabschef Gustavo Alvarez Martínez. US-Botschafter John Dimitri Negroponte bekam die Oberleitung der Demokratisierung in Honduras. Auf seine Intervention gehen die drei Prinzipien des militarisierten Neoliberalismus zurück, die die 13. Verfassung von Honduras, die seit 1982 gilt, prägen: erstens soll Honduras Stück für Stück verkauft werden (z.B. sind inzwischen zwei Drittel des nationalen Territoriums an internationale Bergbaugesellschaften konzessioniert), zweitens soll der Staat, der nach Ansicht der Neoliberalen doch nur Defizite und Korruption zustande bringt, auf ein Minimum reduziert werden, und drittens sollen die Streitkräfte Garanten der Verfassung sein. Die Gewerkschaften hatten eine andere Tagesordnung: am 21. Oktober 1982 begann in der Hauptstadt Tegucigalpa und in San Pedro Sula, der zweiten Metropole, eine Mobilisierung für ein 13. Monatsgehalt und die Bezahlung eines siebten Tages nach sechs Tagen Arbeit („ el séptimo“). Auf einer der Brücken in Tegucigalpa wurden die DemonstrantInnen gestoppt und eingekesselt. Carlos H. Reyes wurde wieder einmal festgenommen. Aber dieses Mal kam es anders. Er wurde dem Geheimdienst übergeben und zur „Begrüßung“ gefoltert, bis er Blut spuckte. „Sie warfen mich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden, fesselten mir mit Handschellen die Hände und Füße. Einer der Typen setzte sich auf mich und würgte mich, indem er mir einen Fahrradschlauch in den Mund stopfte und meinen Kopf damit mit Gewalt nach hinten riss. Als ich fast erstickte und die Schmerzen unerträglich wurden, bäumte ich mich auf und warf den Folterer ab. Daraufhin fesselten sie mich stärker und setzten sich zu dritt auf mich.“ Das dauerte vier, fünf Tage. 

In dieser Zeit war Carlos verschwunden – und er wäre es wohl geblieben, hätte nicht ein Fotograf ein Bild von ihm gemacht, als drei Soldaten ihn abführten und gemeinsam mit rund 30 weiteren Gefangenen auf die Ladefläche eines Pick-up warfen. Das Bild wurde in der Tageszeitung „El Tiempo“ veröffentlicht, worauf die Gewerkschaft und andere soziale Organisationen seine Freilassung forderten. Nach seiner Entlassung sagte ihm der Präsidialminister: „Ich will offen mit dir reden. Präsident Suazo Córdova hat hier nichts zu sagen. Das wird hässlich hier und ich kann nichts machen.“ Aber die ArbeiterInnen bekamen den „séptimo“ und das 13. Monatsgehalt. Die STIBYS war wieder bei allen Demos dabei. Es gab Verhaftungen und Verschwundene. Unter der anschließenden Präsidentschaft von José Ascona (1986-1990) wurde der Generalstabschef ausgetauscht, allmählich fingen die Leute an, die Angst zu verlieren und die Repression ließ nach. Als zwei prominente Anführer der sozialen Bewegung ermordet wurden, rief Präsident Ascona Carlos H.Reyes zu sich. „Er habe von seinen Sicherheitsleuten die Information bekommen, dass die FUTH (der neue Dachverband, zu dem die STIBYS inzwischen gehörte) Rache für die ermordeten Gewerkschafter geschworen habe. Ich sagte ihm, das sei eine glatte Lüge, und warnte ihn, dass die Todesschwadronen am Schluss auch ihn ins Visier nehmen könnten. Er war besorgt, aber das berüchtigte Bataillon 316, das weiter mordete, wagte er nicht anzutasten.“

Unter dem Präsidenten Callejas (1990-1994) wurden die in der Verfassung von 1982 verankerten neoliberalen „Reformen“ vertieft. Er bereicherte sich mit der Abwertung der Landeswährung Lempira, die auf die Freigabe des Wechselkurses unweigerlich folgte. Mit dem Ende des Jahrhunderts begann der Kampf gegen das Amerikanische Freihandelsabkommen ALCA und sein mittelamerikanisches Pendant CAFTA, das die US-Regierung forcierte, als klar wurde, dass ALCA nicht realisiert werden konnte. Auf der einen Seite belebte der Widerstand gegen CAFTA die soziale Bewegung. Auf der anderen Seite verstärkten die Folgen von CAFTA die Migration, weil viele Arbeitsplätze vernichtet wurden und mit ihnen zahlreiche Betriebsgewerkschaften. Mit anderen Worten: die Gewerkschaftsbewegung ging geschwächt aus der Auseinandersetzung hervor. Deshalb gründeten Sektoren, die sich nicht entmutigen ließen, 1998 den „Bloque Popular“, ein breites Bündnis mit den Bauernbewegungen und den neuen Organisationen für Umweltschutz und Menschenrechte.

2004 schließlich, unter der Präsidentschaft des Nationalen Ricardo Maduro (2002-2006), entstand die Coordinadora Nacional de Resistencia (Nationale Koordination des Widerstandes), der es 2006 gelang, für einen Katalog von zwölf Punkten ca. 50 000 Leute auf die Straßen zu bringen. Der Widerstand richtete sich gegen das neoliberale Modell. Entsprechend enthielt der Forderungskatalog unter anderem die Landansprüche der Indígenas und der afroindigenen Garinagu, die ausstehende Agrarreform, arbeitsrechtliche Forderungen, solche nach politischen Freiheiten und nach einer Verfassunggebenden Versammlung. Letztere war also keineswegs eine Erfindung des 2006 zum Präsidenten gewählten Manuel „Mel“ Zelaya. Neben den gewerkschaftlichen und den politischen Forderungen, die in den zwölf Punkten komprimiert waren, stellte STIBYS auch eine Wahlplattform auf und lancierte Carlos H. Reyes zum unabhängigen Präsidentschaftskandidaten für die für November 2009 vorgesehenen Wahlen. Dahinter steckte die Überlegung, dass es weniger aufwendig war, einen unabhängigen Kandidaten aufzustellen als eine neue Partei zu gründen. Außerdem hat die Geschichte der kleinen Parteien gezeigt, dass sie sich durch interne Streitereien um die Aufstellung von KandidatInnen vor allem mit sich selbst beschäftigen. Am 1. Mai 2009 begann die Coordinadora damit, die für die unabhängige Kandidatur von Carlos H. Reyes erforderlichen 40 000 Unterschriften zu sammeln. Fünf Wochen später, Anfang Juni, waren 67 000 Unterschriften zusammen gekommen.

Am Tag der Demonstration, bei der Carlos sein Handgelenk brach, erzählten ihm Journalisten, dass das Oberste Wahlgericht (TSE) seine unabhängige Kandidatur anerkannt und ihn eingeschrieben hatte. Es war offensichtlich, dass es der Micheletti-Diktatur lieber war, wenn er Wahlkampf machte, statt sich für die Frente Nacional de Resistencia zu engagieren. Das war Teil der Strategie der Obama-Regierung: ein Volk im Wahlkampf ist beschäftigt. Aber Carlos machte dem TSE klar: wenn Honduras nicht noch vor den Wahlen zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückkehrte, könne es seine Kandidatur vergessen. Am 8. Oktober 2009 zog er seine Kandidatur offiziell zurück. 

Nach Carlos H. Reyes ist der Militärputsch vom 28. Juni 2009 eine weitere Folge eines Prozesses, der 1832 nach dem Zerfall der Zentralamerikanischen Föderation, der Hinrichtung ihres Architekten Francisco Morazáns und der Gründung des Nationalstaates Honduras begann. Seither wird dieses Land von zwei politischen Parteien, den Nationalen oder den Liberalen, regiert, die die Interessen der herrschenden Wirtschaftsgruppen verwalten. „Diese Interessen darfst du nicht mal mit einem Rosenblatt berühren.“ Ebenso verhält es sich mit den wirtschaftlichen und geostrategischen Interessen der jeweiligen US-Regierungen. Bekanntlich hat die Obama-Regierung die Wahlen vom 28. November und die neue Regierung unter Pepe Lobo anerkannt und angefangen, den Putsch als verfassungskonforme Präsidentschaftsfolge zu interpretieren. So bleiben den HonduranerInnen heute zwei Optionen: den US-amerikanischen Weg oder den Weg des Widerstandes einzuschlagen. Die internationalen Schlichtungsversuche der Vereinten Nationen, der OAS, der US-Außenministerin und des costaricanischen Präsidenten Arias sind gescheitert. Der neue Präsident Pepe Lobo verkörpert die Fortsetzung des Putsches, von der Bevölkerungsmehrheit abgelehnt, international nach wie vor isoliert. Außerdem muss er die hauseigene Finanzkrise – der Anteil des Steueraufkommens ist von ca. 25 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf 14 Prozent gefallen – und die Folgen der internationalen Wirtschaftskrise verwalten. Im letzten halben Jahr sind 30 000 HonduranerInnen aus den USA ausgewiesen worden, die Überweisungen der MigrantInnen sind massiv zurückgegangen, im Tourismussektor sind 10 000 und im Maquiladora-Sektor 30 000 Arbeitsplätze abgebaut worden. 

Carlos H. Reyes ist optimistisch: die Oligarchie hat nichts gewonnen mit dem Putsch, der Kampf geht weiter, entweder kommt es zu einer Verfassunggebenden Versammlung, mit oder ohne Mel Zelaya, oder es wird wieder Wahlen geben. Der Widerstand hat der sozialen Bewegung in Honduras endlich auch die internationale Anerkennung gebracht; überall auf der Welt hat man registriert, dass die honduranische Bevölkerung kämpfen kann. Der Preis ist hoch: 37 Ermordete hat es mit Sicherheit gegeben, davon 12 im Rahmen der Demonstrationen. Auch wenn weniger Leute an den Demonstrationen teilnehmen, weil sie erfahren haben, dass es dort nur Repression gibt, hat die extrem niedrige Wahlbeteiligung gezeigt, dass der Widerstand lebt, dass die Leute Formen suchen und finden, ihren Abscheu gegenüber der Diktatur zum Ausdruck zu bringen. Auch wenn Ex-Präsident Callejas und Pepe Lobo Carlos H. Reyes in den Wochen nach den Wahlen wiederholt angerufen und ihn aufgefordert haben, mit der neuen Regierung zusammenzuarbeiten, ist deren Kurs klar: Sie wird wieder uneingeschränkt die Interessen der wirtschaftlichen Machtgruppen vertreten.

Der Artikel basiert auf einem Gespräch, das Eduard Fritsch am 31. Dezember 2009 in Tegucigalpa mit Carlos A. Reyes führte.