Von den 6000-7000 Sprachen der Welt ist ein Großteil vom Aussterben bedroht. Da indigene Sprachen besonders häufig gefährdet sind, hat die UNESCO das Jahrzehnt ab dem Jahr 2022 zur Dekade der indigenen Sprachen ausgerufen. Aus diesem Anlass veranstaltet die Gesellschaft für bedrohte Sprachen einen Film- und Vortragsabend.
Der Film „Guardianes de la Lengua – Hüterinnen der Sprache “ des argentinischen Filmemachers Juan Pablo Tobal Clariá führt uns nach Feuerland, an den südlichsten Zipfel Chiles, wo Cristina Calderón, die letzte Muttersprachlerin der indigenen Sprache Yagan, bis zu ihrem Tod 2022 lebte.
Ihre Enkelin, Cristina Zárraga, hat zehn Jahre lang mit ihrer Großmutter auf der Isla Navarino gelebt, und dort von ihr die Sprache und Kultur dieses außergewöhnlichen Volkes kennengelernt. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrem Mann Oliver Vogel in Deutschland. Beide engagieren sich für die Weitergabe des sprachlichen und kulturellen Erbes. Sie werden im Anschluss an den Film von der Situation der Indigenen auf Feuerland, ihren Erfahrungen und ihrem Engagement für die südlichste Sprache der Welt berichten.
Zum Auftakt führt Henrike Frye, Sprachwissenschaftlerin an der Universität zu Köln, mit aktuellen Forschungs- und Reiseberichten in das Thema Sprachensterben und Sprachdokumentation ein.
Der Film ist Teil einer achtteiligen Dokumentarfilmreihe „Guardianes de la Lengua“ über die letzten Sprecher indigener Sprachen, die 2018 vom Verbund der öffentlichen Fernsehsender Lateinamerikas für den Preis der besten Dokumentarfilmserie des Kontinents (Premios TAL) nominiert wurde.
Einlass 18:30 Uhr
Niehler Freiheit
Vogelsangerstr. 385
50827 Köln
Der Eintritt ist frei, über Spenden freuen wir uns!
GBS - Gesellschaft für bedrohte Sprachen